Hans Scharoun (Foto aus dem Film);
Bild: Deutsche Wohnen/Scharoun-Gesellschaft
Ende letzten Jahres hatte die Scharoun-Gesellschaft Grund zum Feiern: Das Restaurierungsprojekt „Letzter Scharoun-Film" wurde abgeschlossen. Die Deutsche Wohnen war einer der Spender dafür. Mit rund 3.600 Wohneinheiten ist die Siemensstadt die größte Siedlung im Bestand der Deutsche Wohnen, 1.370 dieser Wohnungen gehören zur Ringsiedlung, an deren Erschaffung Hans Scharoun maßgeblich beteiligt war. Erbaut wurde sie zwischen 1929 und 1934 von Mitgliedern der innovativen Architektenvereinigung „Der Ring”. Als ein Architekt der Generation des „Neuen Bauens“ prägte Scharoun große Teile des Stadtbildes in Charlottenburg-Nord. Unter der Leitung von Martin Wagner wurde hier das neue progressive Bauen maßgeblich ausgeführt. Zwischen 2009 und 2016 sanierte die Deutsche Wohnen die Ringsiedlung umfangreich und denkmalgerecht. Im Juli 2008 wurde sie als eine von sechs Siedlungen der Berliner Moderne in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen. Die Spende für die Restaurierungsarbeiten am Scharoun-Film war also eine Herzensangelegenheit: Die restaurierte Fassung wurde am 7. Februar 2025 an der TU Berlin präsentiert.
Was lange währt, wird endlich gut
Im Jahr 1970 drehte der Regisseur George Sluizer einen Film über Hans Scharoun und sein architektonisches Schaffen – ein Auftragswerk für einen internationalen Kongress in Rotterdam, bei dem Scharoun mit dem renommierten Erasmus-Preis geehrt wurde. Der Film zeigt zentrale Lebensstationen und Werke, darunter die Berliner Philharmonie, Wohnsiedlungen in Stuttgart und Böblingen sowie Schulen in Lünen und Marl. Nach der Preisverleihung und Scharouns Tod im Jahr 1972 ging das Material jedoch verloren – bis es im Dezember 2023 überraschend im Filmmuseum Amsterdam wiederentdeckt wurde. Dank der Scharoun-Gesellschaft und der digitalen Restaurierung durch Annike Kross und Jeroen de Mol sowie der Unterstützung von Spendern wie der Deutsche Wohnen und Crowdfunding kann der Film nun wieder gezeigt werden.
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Teil eines Hauses in der Ringsiedlung (Siemensstadt).
Bild: Georgios Anastasiades
„Wir sind sehr stolz, dass die Siemensstadt und damit auch die Ringsiedlung zu unserem Bestand gehört. An dieser hat Hans Scharoun mit seiner Raumkunst maßgeblich mitgewirkt. Wir führen sein Erbe fort, indem wir die Wohnungen bewirtschaften, die er damals gebaut hat. Daher war es uns natürlich ein besonderes Anliegen, die Restaurierungsarbeiten am Film zu unterstützen", sagt Constanze Pipiale, Regionalleiterin bei Deutsche Wohnen. „Durch diesen besonderen Blickwinkel nähert man sich den Wohnhäusern in der Siemensstadt jetzt auch nochmal mit einer anderen Aufmerksamkeit."